Bei uns
Spuren der Diskriminierung im urbanen Raum
Hana Usuis Semiotik der Ausgrenzung
„Eine kunstlose Wahrheit über ein Übel, über eine Gemeinheit, ist ein Übel, eine Gemeinheit. Sie muss durch sich selbst wertvoll sein: dann gleicht sie das Übel aus, versöhnt mit der Kränkung, die der Angegriffene erleidet, und mit dem Schmerz darüber, dass es Übel gibt.“ Karl Kraus
Mit „Bei uns“, ihrer ersten Einzelausstellung bei WOP – Works on Paper setzt Hana Usui (geb. 1974, Tokio) die Arbeit zu politischen und sozialkritischen Themen fort, mit der sie 2014 begonnen hat. In den Werken die seitdem entstehen, knüpft sie an ihre langjährige Praxis abstrakter Zeichnung an, sucht aber immer neue Wege und Formen um schwierige Themen, die sie persönlich bewegen, zu reflektieren. Dabei agiert Usui nicht frontal oder bloß dokumentarisch, sondern schafft chiffrierte und kunstvolle Werke, die ihre künstlerische Praxis medial zur Skulptur oder Fotografie hin erweitern.
Hana Usui wird 1974 in Tokio geboren und studiert schon als Kind bei bekannten japanischen Meistern Kalligraphie. 1999 löst sie sich gänzlich vom Schriftzeichen und arbeitet nur noch auf Bilduntergründen mit Tusche, sonst mit Ölfarbe. Für die Ölpausen bei „von uns“ verwendet sie eine Technik, die sie selbst entwickelt hat, die es ihr erlaubt, mit einem Schraubenzieher zu zeichnen durch festes Aufdrücken des Papiers auf eine mit Ölfarbe bestrichene Fläche, Formen zu schaffen. Usuis Arbeiten sind Teil wichtiger internationaler Sammlungen wie der der Albertina, des Museums der Moderne in Salzburg oder der Staatlichen Museen zu Berlin .
Dr. Klaus Speidel
11.10.2019, 19 Uhr
12.10.2019 - 20.12.2019